Baubetreuung![]() Sie stellen damit sicher, dass aus dem Neubau nicht von Anfang an ein Patient wird, an dem herumgedoktert werden muss.
Um es vorweg zunehmen: ein Bau, der völlig glatt über die Bühne geht, ist schlichtweg eine Utopie. Zu komplex ist so ein Bauvorhaben und zu viele verschiedene Gewerke sind notwendig, als dass nicht der eine oder andere Fehler passieren würde. Ein Baubetreuer hat die Aufgabe, Fehler zu erkennen, damit sie behoben werden können, bevor sie sich zu einem Bauschaden entwickeln, der Geldbeutel und Nerven erheblich angreift. Wer nicht sowieso einen Architekten mit der Planung und Bauüberwachung beauftragt hat, kann sich unabhängige Bausachverständige zur Seite stellen. Dabei sollte die Baubetreuung durch einen Sachverständigen bereits bei der Planung anfangen und sich über den gesamten Zeitraum der Bauausführung bis hin zur Endabnahme erstrecken. Der Sachverständige kann aber auch nur zu einzelnen Teilabschnitten oder zum Schluss dazugeholt werden. KostenfrageDas ist wenig im Vergleich zu den Kosten von 11.500 Euro, die laut einer Studie des Aachener Instituts für Bauschadensforschung im Schnitt allein in den ersten fünf Jahren für die Beseitigung von Baumängeln entstehen.Der V.P.B. existiert schon über 25 Jahre und ist eine unabhängige Verbraucherschutzorganisation. Er bietet seinen Mitgliedern Beratung und Betreuung rund um den Bau an. Der Mitgliedsbeitrag beträgt pro Monat sieben Euro, die einmalige Aufnahmegebühr 25 Euro. Der V.P.B. empfiehlt im allgemeinen fünf bis sieben Baukontrollen, die von verbandseigenen Bauherrenberatern vorgenommen werden. Die Kontrollen sollten rechtzeitig erfolgen, bevor ein Gewerk zugedeckt und nicht mehr prüfbar ist.
Der Bauherr muss für einen Termin mit Preisen ab zirka 265 Euro rechnen. Das umfasst die Überprüfung vor Ort inklusive Anfahrt sowie ein Protokoll. Auch im Vorfeld des eigentlichen Baus wird Hilfe angeboten. Darunter fällt zum Beispiel das allgemeine Beratungsgespräch und die Prüfung der bautechnischen Unterlagen, der Baubeschreibung sowie des Vertrages. Ähnlich dem V.P.B. hat sich seit 1997 ein weiterer Verband dem bauorientierten Verbraucherschutz verschrieben. Der Bauherren-Schutzbund e.V. (http://www.bsb-ev.de/) berät seine Mitglieder ebenfalls marktneutral und unabhängig. Auch hier bezahlt man neben den Monatsbeiträgen eine einmalige Aufnahmegebühr. Die Beraterhonorare, die für die Begutachtungen anfallen, sind bundesweit gleich. AnbietervielfaltDaneben gibt es Dienstleister wie den TÜV Süddeutschland (www.tuevs.de), der unter dem Begriff TÜV-Baucontrolling dem Hauherren mit Rat und Tat zur Seite steht.Oder der Dekra (www.dekra.de), der seine Serviceleistung im Bereich der Baubetreuung unter dem Stichwort "Qualität am Bau", anbietet. Beide arbeiten mit Pauschalpreisen für eine Gesamtbetreuung. So werden beim Dekra beispielsweise für ein Einfamilienhaus bis 200 Quadratmeter Wohnfläche 2.372, 40 Euro (Stand: 2003) verlangt. Dafür kommt der Sachverständige vier Mal auf die Baustelle:
Der Bauherr erhält eine schriftliche Dokumentation inklusive Fotos nach jedem Termin. Zusatztermine schlagen mit 450, 75 Euro zu Buche.
Mangel - und dann?![]() Zurück zur Kostenfrage: Die Kosten für die Baubetreuung durch Sachverständige muss der Bauherr selbst tragen. Da ein Baulaie aber nur bis zu einem gewissen Grad Baumängel beurteilen kann, muss in bestimmten Fällen das Unternehmen, das den Mangel verschuldet hat, die Kosten übernehmen. Und war immer dann, wenn der Fehler für einen Laien nicht offensichtlich ist, sprich, wenn der Sachverstand eines Gutachters erforderlich war, um den festgestellten Fehler überhaupt zu erkennen.
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